Was sind Hasenzähne eigentlich?
Hasenzähne – das ist die nette Umschreibung für den Überbiss, die häufigste Zahn- und Kieferfehlstellung. Dabei überragen die oberen Schneidezähne die unteren sehr deutlich.
- Verdecken die Frontzähne des Oberkiefers die des Unterkiefers komplett, spricht man vom Tiefbiss.
- Ist der Unterkiefer aufgrund einer Fehlstellung weit nach hinten verlagert, handelt es sich um einen Rückbiss.
Der Überbiss hat nicht nur optische Nachteile. Die Entwicklung des Kindes kann beeinträchtigt werden: sprechen, essen und kauen funktionieren nicht richtig. In gravierenden Fällen spannt die Oberlippe sehr stark und der Mund kann nicht geschlossen werden. Dann trocknet der Speichel und seine zahnschützende Funktion entfällt – es drohen Zahnschäden.
Angewohnheit oder angeboren? Gründe für Hasenzähnchen
Manche Babys entdecken schnell den eigenen Daumen zur Beruhigung. Andere nehmen gerne den Schnuller. Für junge Eltern ist das auf den ersten Blick eine Wohltat, denn Kinderschreien zerrt an den Nerven. Man will alles richtig machen und braucht doch mal etwas Entspannung.
Auf der anderen Seite wissen Eltern, dass zu häufiges Daumenlutschen oder Schnullernuckeln die Ausformung von Gaumen und die Zahnstellung beeinflussen. Bei einem Kind, das sich auf diese Weise beruhigt, kann später ein Überbiss entstehen.
Wer auf den Schnuller verzichten möchte, braucht Geduld und Rituale. Das kann helfen:
- Die Signale des Babys genau aufnehmen und danach handeln.
- Vielleicht beruhigt es sich bei leiser Musik oder im stillen Raum.
- Ein Nuckeltuch reicht häufig schon zur Beruhigung.
Schwieriger ist es mit dem Daumenlutschen. Der Daumen ist ja sozusagen immer zur Hand. Da muss man warten, bis das Kind älter und verständig ist. Mit Ruhe und Zuwendung können Alternativen wie Nuckeltücher oder andere Beruhigungsrituale eingebracht werden.
Übrigens: Mit dem frühzeitigen Trinken aus dem Becher verschwindet die Nuckelflasche – eine Sorge weniger.
Wer unsicher bei Schnuller und Co ist, fragt den Kinderarzt – oder wir sprechen in der Dentolino-Praxis darüber. Die kleinen Menschen kommen mit einem eigenen Charakter zur Welt und dafür lieben wir sie. Genauso individuell sollten wir auf ihre Bedürfnisse eingehen. Wenn es um Beruhigung durch den Saugreflex geht, finden wir gemeinsam eine Idee!
Apropos “eigener Charakter”: In einigen Fällen ist der Überbiss schlicht genetisch veranlagt. Ober- oder Unterkiefer entwickeln sich nicht absolut harmonisch. Kein Grund zur Panik! Die Spezialisten für Kinderzähne schauen genau hin.
Korrigieren, während das Kind wächst!
Kinder entwickeln sich rasant – und das können wir bei Fehlstellungen von Zähnen oder Kiefer nutzen.
Je jünger der Körper, desto schneller die Zellteilung und das Wachstum. In diesem dynamischen Prozess gelingt die Korrektur von Hasenzähnen noch besonders gut. Was ist sinnvoll? Als Hilfsmittel gibt es:
- Herausnehmbare Zahnspangen.
- Feste Zahnspangen.
- funktionskieferorthopädische Geräte.
Es wird immer ein individueller Behandlungsplan erstellt. Aber damit ist es nicht getan! Alle müssen mitmachen, damit aus Hasenzähnchen regelmäßige Beißerchen werden.
- Kinder können selber noch nicht optimal für die Zahnpflege sorgen und brauchen Hilfe. Kinder, die eine Zahnspange tragen, müssen besonders auf die Mundhygiene achten. Sonst sind die Zähne gerade, aber auch kariös!
- Regelmäßige Kontrolle der regulierenden Maßnahmen. Termine müssen eingehalten werden!
Geduld und Ausdauer lohnen sich! Ihr Kind wird sich gesund entwickeln: Es kann ordentlich kauen, die sprachliche Entwicklung schreitet fließend voran und das Gesicht behält seinen natürlichen Ausdruck.
Hasenzähne zieren dann ausschließlich die kleinen Mümmelmänner!